Kein Preis für schlesisches Thema

Die Preisträger des Buchpreises 2022 der Leipziger Buchmesse: Tomer Gardi (Mitte), Uljana Wolf (r.) und Anne Weber (l.) Foto: preis-der-leipziger-buchmesse.de

Den Preis der Leipziger Buchmesse steht. In der Kategorie Belletristik erhielt ihn Tomer Gardi für „Eine runde Sache“ (Literaturverlag Droschl). Das Buch ist zur Hälfte übersetzt aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer, die andere Hälfte schrieb der Autor in Deutsch.
In der Kategorie Sachbuch/Essayistik erhielt den Preis Uljana Wolf für „Etymologischer Gossip: Essays und Reden“ (kookbooks Verlag). Für Übersetzung bekam Anne Weber den Preis. Sie übersetzte aus dem Französischen: „Nevermore“ von Cécile Wajsbrot (Wallstein Verlag).
Das nominierte Buch „Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters" (Verlag C.H.Beck) von Christiane Hoffmann schaffte es nicht. Ihrem Buch liegt eine schlesische Familiengeschichte zugrunde: Hoffmanns Vater floh 1945 aus Schlesien. Nach seinem Tod reist die Tochter in sein Heimatdorf Rosenthal, das polnisch Różyna heißt und bei Löwen (Lewin Brzeski) liegt. Von dort bricht sie auf und wandert den Weg seiner Flucht nach. Hoffmanns Buch fragt danach, was heute vom Fluchtschicksal bleibt und wie Familien und Gesellschaften in Europa mit der Vergangenheit umgehen. „Christiane Hoffmann macht sich auf den Weg ihres, um auch emotional zu verstehen, was damals geschah. Ihre bewegende Rekonstruktion erzählt einnehmend klar von den Ambivalenzen und Bruchlinien im deutsch-polnisch-russischen Verhältnis“, so die Begründung der Jury für die Nominierung.

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