Das Kreuz von Oskar Wache fand einen geeigneten Platz in der Sankt-Bonifatius-Kirche in der Ostgörlitzer ul. Emilii Plater, für die der Bildhauer bereits zwei Reliefs schuf. Im Bild: Dekan Maciej Wesołowski (rechts) mit dem Görlitzer Dompropst Dr. Alfred Hoffmann und Dr. Christian Kuberski (Mitte).
Foto: K. Kandzia
Ein etwa 50 Zentimeter großes Holzkreuz steht seit Sonntag (26. Februar) in der Sankt-Bonifatius-Kirche im polnischen Teil der Neißestadt Görlitz. Das fast 100 Jahre alte Kruzifix spendete der polnischen Gemeinde Dr. Christian Kuberski, der Großneffe des Künstlers Oskar Wache (1892-1980).
„Möge dieses Kreuz ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den Menschen in der Europastadt Görlitz (Zgorzelec) sein und bleiben“ – ist auf einer Tafel neben dem Kreuz in Deutsch und Polnisch zu lesen. Der Bildhauer Oskar Wache ist in Hermsdorf unterm Kynast (Sobieszów) geboren und nach Bayern vertriebenen worden. Als er noch in Bad Warmbrunn sein Atelier hatte, schuf er 1934/35 zwei Holz-Reliefs für die Nebenaltäre in der Sankt-Bonifatius-Kirche in der damals noch deutschen Stadt Görlitz.
Waches Großneffe, Dr. Christian Kuberski, übergab während einer heiligen Messe der polnischen Bonifatius-Gemeinde nun ein Holzkreuz seines Großonkels.
Den Gottesdienst hielt der Pfarrer der Bonifatius-Gemeinde, Dekan Maciej Wesołowski mit dem Görlitzer Dompropst Dr. Alfred Hoffmann, der für das deutsche Bistum Görlitz anwesend war.
Dompropst Hoffmann ist Mitglied des Stiftskapitels der Wallfahrtskirche in Grüssau (Krzeszów) – dem katholischen Wallfahrtsort im Bistum Liegnitz (Legnica). Er hatte die Rede des Kreuzstifters Kuberski ins Polnische übersetzt.
Mit Dekan Wesołowski verbindet Dompropst Hoffmann eine freundschaftliche Beziehung. Beide waren, neben dem Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt und Ehrendomkapitular des Bistums Liegnitz, Prälat Peter C. Birkner, Initiatoren einer Gedenktafel für den Geistlichen Dr. Franz Scholtz. Dieser war an der Sankt-Bonifatius-Kirche in der heutigen ulica Emilii Plater als Pfarrer tätig, der der Nachwelt sein Görlitzer Tagebuch 1945/46 über die Vertreibung hinterließ – die wohl bekannteste Verarbeitung des Exodus aus dieser Zeit.
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