Gerechter Krieg als ultima ratio?

Friedensethik in Bewährung: Tagung am fränkischen Heiligenhof nimmt christliche Friedensethik auf den Prüfstand. Im Bild das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig Foto: Furfur/Wikipedia

„Gott mit uns“ war der Wahlspruch preußischer Könige und deutscher Kaiser. Zu lesen war er auf den Koppelschlössern der preußischen Armee und später auf denen der Reichswehr. Während im Ersten und Zweiten Weltkrieg noch Waffen gesegnet wurden, distanzierten sich die Kirchen im geteilten Deutschland von ihren früheren Positionen. „Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein“, bekannte 1948 der Ökumenische Rat der Kirchen.

Der Krieg in der Ukraine bedeutet eine Zeitenwende für Deutschland und Europa. Fragen nach einem „gerechten Krieg als ultima ratio” und nach christlicher Friedensethik tauchen auf. Ist alle Diplomatie am Ende? Gilt das völkerrechtlich verbriefte Recht auf Selbstverteidigung? Wie gehen Politik und Kirchen in den verschiedenen Ländern mit dieser Situation um?

Diese und weitere Fragen werden mit Gästen aus Polen, Rumänien und der Ukraine in einer Tagung vom 13. bis 15. Januar 2023 in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen diskutiert.

Es haben ihre Teilnahme zugesagt: Dr. Dr. h.c. Johann Schneider, Regionalbischof in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Magdeburg spricht über „Christliche Friedensethik auf dem Prüfstand – Krieg und Frieden in orthodoxer Sicht“; Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des Gustav-Adolfs-Werkes in Deutschland, Leipzig berichtet über „Friedensethik in der Bewährung – Solidarität, Gebet und Hilfe im Bleiben und Gehen in der Ukraine und Europa“; Dr. Yuliya Kazhan, Mariupol, derzeit im Exil in Calau, berichtet von ihrer Flucht aus Mariupol. Stefan Bichler, Hermannstadt, beleuchtet Politik und Zivilgesellschaft in Rumänien. Gabriel Tischer und Dr. Ramona Besoiu, ebenfalls Hermannstadt, stellen die Strategie der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien vor. Wanda Falk, Generaldirektorin der Diakonie in Polen, Warschau, berichtet über die Lage der Flüchtlinge in Polen. Dr. Katharina Haberkorn, Beauftragte für die Partnerschaft des Bezirkes Schwaben zur Bukowina, Augsburg, berichtet „Von Büchern und Menschen in Bewegung und im Krieg. Aktuelles aus der Literatur der Ukraine“.

Informationen und Tagungskosten finden Sie auf www.heiligenhof.de

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