Pilgern bedeutet den Alltagsstress hinter sich zu lassen, den Kopf frei zu bekommen, zu sich selbst zu finden und alle Anliegen der Muttergottes anzuvertrauen und um ihre Fürsprache zu bitten, schreibt der Seelsorger der Deutschen Katholiken in Niederschlesien, Pater Marian Arndt OFM. So ist die Herbstausgabe des Heimatboten unter anderem dem Pilgern gewidmet.
In Albendorf predigte Prof. Joachim Piecuch aus Gogolin in Oberschlesien. Er sagte u. a.: Vor fast 40 Jahren hatte ich bei einer Pilgerfahrt aus Gleiwitz, wo ich als Kaplan tätig war, nach Albendorf einige der schönsten Tage meines Lebens erlebt.
Es gibt im Evangelium eine Erzählung. Sie spricht von einer Frau, die zu Jesus kommt mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl. Das gießt sie Jesus übers Haar. Sofort erhebt sich die Frage: „Wozu?” Was soll das? Das ist doch völlig überflüssig, das bringt doch nichts, pure Verschwendung! Soviel Geld für eine Geste der Verehrung? „Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können”, die hätten etwas davon gehabt. Die Leute sind ungehalten und sie machten der Frau heftige Vorwürfe. „Hört auf!”, sagt Jesus. „Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein schönes Werk an mir getan.” Damit ist das entscheidende Wort gefallen: „ein schönes Werk”. Die meisten Übersetzungen sagen „Sie hat ein gutes Werk getan.” Demgegenüber heißt es im griechischen Urtext eindeutig: „kalon ergon” – ein schönes Werk. (...)
Die Schönheit ihres Tuns steht für sich. So wie Angelus Silesius von der Rose sagte: „Die Ros’ ist ohn’ Warum, sie blühet, weil sie blühet; sie acht’ nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man sie siehet.” Die schöne Tat kennt kein „Warum“? Sie spricht nicht gegen die gute Tat. Gutes müssen wir immer tun. Wir dürfen nicht die gute Tat gegen die schöne ausspielen.
Pilgerfahrten waren für mich jedes Mal ein Erlebnis einer schönen Tat. Sie waren absichtslos. Ich habe keine große Intention oder Bitte im Pack hierher gebracht. Ich wollte nichts Konkretes erbitten. Ich wollte hier einfach nur mit Maria die Herrlichkeit Gottes preisen. Wie beim Gesang des Glorialiedes: „Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam”, wie es lateinisch heißt. Deutsch bedeutet es: „Wir rühmen dich und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit.”
Gottesdienste der deutschen Katholiken in NiederschlesienBreslau: Sonn- und Feiertage – 10.00 Uhr Hl. Messe
Die hl. Messen in deutscher Sprache werden in der Kapelle bei den Marienschwestern, ul. Kominka 3/5, gehalten. Bitte bei den Schwestern klingeln, dann überqueren Sie den Hof, die Kapelle ist im gegenüberliegenden Bau, im ersten Stock. (Die Kapelle zur Unbefleckten Empfängnis Mariä bei den Hedwigschwestern ist geschlossen).
01. November – Allerheiligen 10.00 Uhr – Hl. Messe
02. November – Allerseelen. Die hl. Messe für Verstorbene um 15.00 Uhr
Schweidnitz/Świdnica, Kreuzkirche, ul. Westerplatte 4;
4. Sonntag im Monat – 13.00 Uhr
Liegnitz/Legnica, Pfarrkirche, ul. Tulipanowa 1A;
4. Sonntag im Monat – 15.00 Uhr
Waldenburg/Wałbrzych, Schmerzhafte-Mutter Gottes-Kirche, pl. Kościelny;
3. Sonntag im Monat – 13.30 Uhr
Landeshut/Kamienna Góra, St. Peter und Paul-Kirche, ul. Karola Miarki 31;
3. Sonntag im Monat – 15.00 Uhr
Hirschberg/Jelenia Góra, St. Annakirche, ul. M. Konopnickiej 1;
3. Sonntag im Monat – 17.00 Uhr
Glatz/Kłodzko, Klarissenkloster, ul. Łukasińskiego 34;
Vorabendmesse am letzten Samstag des Monats – 14.00 Uhr
Den
Heimatboten Nr. 128 finden Sie
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