Aus dem Land der tausend Seen ins verlorene Industrieland
1893 verließ Robert Kurpiun das Land der dunklen Wälder und der tausend Seen und ging in das von Industrie geprägte Oberschlesien.
Foto: K. Kandzia
Die Unterhaltungsbeilage der Beuthener Zeitung „Ostdeutsche Morgenpost“ vom 19. Juni 1919 bot wie üblich ein buntes Allerlei. Sie enthielt aber auch das Gedicht „Der 8.Mai 1919“ von Robert Kurpiun, der auf diese Weise seine Gefühle bei der Veröffentlichung der Friedensbedingungen von Versailles in der Presse dieses Tagesdichterisch zum Ausdruck brachte. Robert Kurpiun war um 1920 in Oberschlesien schon ein bekannter Schriftsteller zu oberschlesischen Themen. Auch in späteren Jahren waren diese vor allem in seinem literarischen Wirken vorherrschend. Warum schrieb er über Oberschlesien? Weil er nach eigenen Worten hier seine besten Lebensjahre verbracht hatte, das war seine schriftstellerische und publizistische Legitimation, schreibt Dr. Stefan Pioskowik in der „Masurischen Storchenpost”.
Den ganzen Text lesen Sie HIER. Robert Kurpiun wurde 1869 auf einem Bauernhof in Gandrinnen im Kreise Insterburg (Ostpreußen) geboren. Roberts Vater, gleichfalls ein Bauernsohn, ging als Lehrling in ein Eisenwarengeschäft der Kreisstadt, wurde Kaufmann, diente ab 1850 bei den 3. Grenadieren in Königsberg/Pr. und entschloß sich, aktiver Soldat zu werden. Nach zehn Jahren „im Dienst” wurde we Bauer in Gandrinnen. Roberts „Kunst zu fabulieren" stamme vom Vater, schreibt Robert, von der Mutter die Liebe zu allem Schönen. Der Pfarrer und ein Lehrer am Ort nahmen sich seiner so erfolgreich an, daß er in ein Lehrerseminar aufgenommen werden konnte; nach bestandenem Examen erhielt er 1889 eine Anstellung an einer Volksschule in Masuren.
Kurpiun verließ bereits 1893 das „Land der dunklen Wälder und der tausend Seen”, ging in das von Industrie und Gruben geprägte Oberschlesien, wurde Lehrer an der Fachschule der Bergbaugesellschaft in Beuthen, wechselte 1901 an die Oberschlesische Bergschule in Tarnowitz, an der er dreiundzwanzig Jahre lang erfolgreich als Pädagoge tätig sein sollte. Als Tarnowitz 1921 mit Ost-Oberschlesien an Polen abgetreten und die Schule 1924 aufgegeben werden mußten, ging Kurpiun in das nicht weit entfernte, bei Deutschland verbliebene Peiskretscham (Krs. Gleiwitz) und baute dort eine Bergmännische Berufsschule auf. Schuldirektor i. R. Kurpiun fand seinen Alterssitz 1934 im Hause Abendsonne in Jannowitz am Fuße des Riesengebirges. (Quelle:kulturstiftung.org)
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