Vergangenheitsbewältigung auf Tschechisch

Die deutsche Erstausgabe von „Alois Nebel – Leben nach Fahrplan“ ist im Verlag Voland & Quist erschienen Foto: K. Kandzia

Ende der achtziger Jahre. Alois Nebel arbeitet als Bahnhofswärter an einer kleinen Station in Weißbach (Bílý Potok), das im Altvatergebirge an der tschechisch-polnischen Grenze liegt. Er ist ein Einzelgänger, der das Sammeln alter Fahrpläne der Gesellschaft von Menschen vorzieht. Er findet Einsamkeit beruhigend. Doch sobald sich Nebel über die Bahnstation legt, beginnt er zu halluzinieren und sieht Züge aus den vergangenen einhundert Jahren ein- und ausfahren. Sie bergen Geister und Schatten aus der Vergangenheit: die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg, die russische Besetzung 1968.
Der in Lomnitz an der Popelka an der Grenze zwischen Böhmischem Paradies (Český ráj) und dem Riesengebirge aufgewachsene Comic-Autor Jaroslav Rudiš berichtet über den Comic und die Verfilmung von Alois Nebel.

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