Adventstreffen des Bundes Junges Ostpreußen Foto: Uwe Hahnkamp
Es war in vielen Aussagen der Vertreter der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren zum Jahresende zu spüren: das Jahr 2020 war wegen der Corona-Pandemie ein weitgehend vertanes Jahr, was die Aktivitäten der Organisationen der deutschen Minderheit anging. Umso ehrgeiziger sind jetzt die Pläne für 2021. Die gedrückte Stimmung auf der letzten Vorstandssitzung spiegelte ganz gut wider, wie gedämpft viele das Jahr 2020 wahrgenommen haben. Umso mehr gilt es jetzt, auch darin waren sich auf der Vorstandssitzung alle einig, den Kopf hoch zu halten und hoffnungsvoll auf morgen zu schauen. Viele Angebote für die Jugend Die Treffen des Deutsch-Klubs der Jugend in Allenstein hatten sich in 2020 - bis auf zwei Ausnahmen - in den virtuellen Raum verlagert. Daher ist die Pflege des Instagram- und des Facebook-Accounts vom Deutsch-Klub eine Priorität auch im neuen Jahr, so Julia Herzog, Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen. Vor allem die jungen Mitglieder des Deutsch-Klubs hoffen aber durchaus auch darauf, dass sie ihren Deutsch-Klub bald wieder live erleben und sich wieder persönlich treffen können.
Im Frühjahr plant Julia Herzog neben den Aktivitäten des Deutsch-Klubs auch eine Vorstellung „Ermländischer Spiele“ für Kinder. Außerdem will die junge Kulturmanagerin des ifa in 2021 die Kontakte zur Ermländisch-Masurischen Universität UWM in Olsztyn verstärken. Wichtig hierfür seien die „Dni humana“, die Tage der Geisteswissenschaft, im kommenden April. Zusätzlich soll auch ein Projekt für Studierende der Germanistik auf die Beine gestellt werden, das die deutsche Minderheit zum Thema hat.
Gerade die jungen Menschen erwartet in 2021 einiges: Unter anderem soll es wieder den Wettbewerb des deutschen Liedes in Osterode geben, die Sommerolympiade für die Jugend der deutschen Minderheit, die Sommerwerkstatt für Kinder und das Volkstanzseminar in Heilsberg. Neben diesen regulären Terminen ist zusätzlich eine sommerliche Studienreise geplant, die eine gemeinsame Paddeltour und lehrreiche Geschichtsstunden miteinander verknüpfen will. Ein Foto-Wettbewerb für Jugendliche unter dem Motto „Das schönste Foto von Ostpreußen“ ist außerdem geplant.
Auch die zwei traditionsreichen Adventstreffen – in Osterode unter Federführung des Bunds Junges Ostpreußen und in Heilsberg das „Bethlehem der Nationen“, das die dortige Gesellschaft der deutschen Minderheit „Warmia“ organisiert – sollen wieder stattfinden. Gleich zwei Großveranstaltungen Im Zentrum der kulturellen Arbeit des Verbands der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren VdGEM stehen die zwei großen Veranstaltungen des Ostpreußischen Sommerfestes und des Festivals „Unter einem gemeinsamen Himmel“. Das Festival „Unter einem gemeinsamen Himmel“ war 2020 schließlich verschoben worden und ist jetzt für das neue Jahr geplant. „Tragen Sie sich schon einmal den 22. August für das Festival und den 19. Juni für das Sommerfest in den Kalender ein“, rät der Vorsitzende des VdGEM, Henryk Hoch.
„Das Sommerfest unter Regie der Landsmannschaft Ostpreußen ist in Wuttrienen geplant“, so Hoch. Die Landsmannschaft Ostpreußen zeichnet auch verantwortlich für die Arbeitstagung der Vorsitzenden der deutschen Vereine am 24./ 25. April in Sensburg sowie den Kommunalpolitischen Kongress am 16./ 17. Oktober in Allenstein.
Für Angehörige der mittleren Generation plant der VdGEM eine Studienreise zu Johann Gottfried Herder in Mohrungen und Umgebung. Hoffnung auf viele weitere lokale Projekte Weitere kulturelle Aktivitäten gibt es in den einzelnen Mitgliedsorganisationen des VdGEM. „Diese kleineren Projekte sind für uns sehr wichtig“, betont Henryk Hoch, „die Mitglieder verlieren sonst wegen der langen Pause bei den Treffen die Bindung an ihre Vereine.“
Doch die verschiedenen Ideen der Vereine in der letzten Zeit geben Hoffnung, dass auch im nächsten Jahr viele lokale Veranstaltungen durchgeführt werden können.
Der Veranstaltungskalender der deutschen Minderheit in der Woiwodschaft Ermland und Masuren ist also prall gefüllt. Inwiefern alles genau so umgesetzt werden kann, wird man sehen, so Henryk Hoch. „Der Kalender steht, die Mittel für die Veranstaltungen sind beantragt, und wir werden alles dafür tun, dass alles klappt“, fasst Henryk Hoch seine positive Haltung für 2021 zusammen. Uwe Hahnkamp
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