30 Jahre ist es her, als am 23. April 1991 die Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen“ bei Gericht registriert wurde. Auf diese lange und doch so kurze Zeit wurde am 20. Oktober in Osterode (Ostróda) zurückgeblickt. Der Vorsitzende der „Tannen“ Henryk Hoch erinnerte an den Enthusiasmus der ersten Stunde, das erste ostpreußische Sommerfest und die Freude darüber, wieder die eigene Sprache sprechen und singen zu dürfen. „Viele von den damals Aktiven sind nicht mehr unter uns. An sie erinnern wir in einem Gedenkgottesdienst“, ergänzte er im Andenken an die Toten. Doch was sie zeit ihres Lebens geleistet haben, fand und findet die Anerkennung auch auf der polnischen Seite. Zbigniew Babalski, früher Bürgermeister von Osterode und Woiwode von Allenstein, dachte zurück an gemeinsame Projekte wie die Renovierung der Burg in Osterode und lobte Henryk Hoch: „30 Jahre lang hat er alle um sich herum und um Ihre Ziele vereinigt: die Bewahrung der Kultur und Bräuche. Wir haben in diesen Jahren gezeigt, dass wir nicht nur Nachbarn sein, sondern auch zusammenwirken können.“ Gustaw Marek Brezin, ehemals Wójt der Gemeinde Osterode, schlug mit seinem Dank in die gleiche Kerbe: „Das war auch ein Wegweiser zum Beitritt zur EU, und ein Wegweiser zu weiterem gemeinsamen Handeln in einer multikulturellen, multinationalen Region.“
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